Edelstahl
Einleitung
Nicht nur die gängigen Edelmetalle wie Silber und Gold werden verwendet, um Schmuck zu fertigen. Viele Schmuckstücke werden auch aus Stahl gefertigt, besonders beliebt ist hier die Verwendung von Edelstahl. Unter Edelstahl wird eine Art von Stahl verstanden, die besonders rein ist. In seinen chemischen Eigenschaften ist dieser Stahl sehr beständig, er kann unkompliziert bearbeitet werden und seine Optik ist ansprechend. Alle diese Qualitäten sorgen dafür, dass mit Edelstahl Schmuck von hoher Qualität hergestellt werden kann.
Geschichte
Verglichen mit dem Edelstahl haben die Materialen Silber und Gold eine tausend Jahre lange Tradition, wenn es um die Herstellung von Schmuckstücken geht. Edelstahl ist dagegen in der Schmuckherstellung noch relativ neu. Erst im Jahr 1912 wurde für den Stahl, der äußerst korrosionsbeständig ist, das Patent angemeldet. Doch schon von Beginn an wurde der Edelstahl in vielfältiger Weise verwendet. Edelstahl ist ein wahrer Alleskönner und wird im Straßenbau, der Möbelbranche und der Industrie eingesetzt. Doch die Schmuckindustrie erkannte das Potential des Stahls erst relativ spät.
Selbstverständlich ist der Wert des Edelstahls nicht so hoch wie der von Silber oder Gold. Allerdings ist die Optik von Halsketten, Trauringen und Armbändern aus dem edlen Stahl unübertroffen. Genau deswegen ist Edelstahl die erste Wahl, wenn es um innovative und moderne Materialen von Schmuck geht. Ebenfalls im Bereich der Armbanduhren wird das Material sehr gerne verwendet.
Das 21. Jahrhundert
setzt auf Edelstahl – Die wachsende Bedeutung
Die Beliebtheit des Edelstahls wächst stetig weiter. Besonders bei diesem Material ist, dass es eine Feinheit und Eleganz ausstrahlt, dennoch aber sehr robust ist. Außerdem ist die Hautverträglichkeit des Schmuck aus Edelstahl besser, als bei anderen Edelmetallen oder Legierungen. Dies führt dazu, dass sogar Menschen mit stark ausgeprägten Allergien den edlen Schmuck in höchster Qualität tragen können und dazu von dem sehr guten Preis Leistung Verhältnis profitieren können. Das wichtigste Argument für den Edelstahl ist allerdings, dass der Abrieb bei diesem Schmuck nur sehr gering ist. Abnutzung oder Verschleiß kommen hier kaum vor. Allerdings liegt in diesem Vorteil auch eines der größten Nachteile des Edelstahls. Denn das Material ist äußerst hart, weshalb beispielsweise Trauringe, die aus Edelstahl gefertigt sind, kaum noch im Nachgang verändert werden können.
Edelstahl in der Schmuckfertigung
Bei der Schmuckfertigung wird in der Regel auf hochwertige und wertvolle Metalle gesetzt. Doch damit sind nicht nur die gängigen Edelmetalle wie Silber oder Gold gemeint. Auch Stahl spielt in der Schmuckproduktion eine große und wichtige Rolle. Edelstahl ist ein optisch sehr ansprechender und robuster Stoff, aus dem Schmuck hergestellt werden kann. Unter der Bezeichnung werden alle Sorten von Stahl verstanden, die einen besonders hohen Reinheitsgrad aufweisen. In diesem Zusammenhang bedeutet das, dass Schwefel- und Phosphorinhaltsstoffe nicht in einer Konzentration, die über 0,025 Prozent liegt in der Legierung vorhanden sind. In der Regel ist der Edelstahl rostfrei.
Als Merkmal für die Klassifizierung ist dies allerdings nicht ausschlaggebend, denn es gibt auch Edelstähle die Rost ansetzen können, sowie andere Stähle, die ebenfalls rostfrei sein können. Daher geht es bei dem ausschlaggebenden Kriterium, ob es sich um Edelstahl handelt, nur um die jeweiligen Konzentrationen der Stoffe in der Legierung. Stähle, die besonders hochrein sind und während deren Fertigungsprozess andere Metallarten wie Silizium und Aluminium ausgeschieden werden, werden als Edelstahl bezeichnet. Es ist allerdings auch möglich, dass es sich bei einem Edelstahl um eine Legierung handelt, hier sind die beteiligten Komponenten in der Regel Hiob, Titan, Molybdän, Nickel oder Chrom.
Die chemische Beständigkeit von Edelstahl ist sehr hoch, daher verläuft die Verarbeitung unkompliziert und die Optik ist überaus ansehnlich. Durch diese Qualitäten wird das Material zu einem perfekt geeigneten Stoff, um hochwertige Schmuckstücke daraus zu fertigen.
Allgemeine Hinweise zu Edelstahlschmuck
Schmuckstücke sind Gegenstände, die im Alltag häufig verwendet wird. Daher ist dieser ständig klimatischen und physischen Einflüssen ausgeliefert. Durch diese Einflüsse können auf dem Schmuck zum Beispiel Kratzer und Verschleißspuren hervorgerufen werden. Oberflächen, die einst matt waren, können Spuren von Glanz bekommen, und glänzender Schmuck kann über die Zeit seinen Glanz einbüßen. Tragespuren können bei jedem Material auftreten. Dadurch wird das Schmuckstück allerdings einzigartig und bekommt seine ganz persönliche und individuelle Optik.
Ringe für eine Ewigkeit
Wer sich für einen Trauring oder einen Verlobungsring aus Edelstahl entscheidet, trifft damit mit Sicherheit keine falsche Wahl. Nicht nur ist Edelstahl überaus stabil und hochwertig, sondern auch die Farbe der Ringe wird sich über die Jahre hinweg nicht verändern. Der Preis für die Ringe aus diesem Material ist wesentlich geringer als Ringe aus Silber oder Gold. Daher ist es kaum verwunderlich, dass die Nachfrage nach Ehe- oder Verlobungsringen aus Edelstahl immer weiter wächst. Durch die sehr glatte Fläche von Edelstahl ist genug Platz für weitere, dekorative Elemente geboten, wie beispielsweise eine Gravur oder eine Besatzung mit Edelsteinen.
Vorteile von Edelstahl
Edelstahl ist extrem belastbar und kann vielseitig eingesetzt werden. Somit ist es nicht verwunderlich, dass sich das Material in der Schmuckbranche wachsender Beliebtheit erfreut. Der Schmuck, der aus Edelstahl gefertigt wird, ist besonders kratzfest, da das Material sehr hart ist. Es ist wesentlich härter als Gold oder Silber. Außerdem weist das Material eine hohe Korrosionsbeständigkeit auf und kann, im Gegensatz zu Schmuck aus Silber, nicht oxidieren. Außerdem ist Edelstahl im täglichen Gebrauch sehr unaufwändig in der Pflege.
Eine weitere positive Eigenschaft macht das Edelstahl aus: Auf der Oberfläche aus Stahl wird durch die Außenumgebung, wie Wasser oder Luft eine Schicht gebildet, die aus Chromoxid besteht. Durch diese Schicht wird der Stahl vor allen weiteren Einflüssen von Außen geschützt. Falls die Oberfläche einmal beschädigt wird, bildet sich die schützende Schicht aus Chromoxid selbständig wieder neu aus. Es kann hier von einer Art Selbstheilungseffekt gesprochen werden.
Verschiedene Finishes
Im Bereich des Schmucks ist Edelstahl also seit geraumer Zeit schon nicht mehr wegzudenken. Die Beliebtheit dieses Materials ist nach wie vor ungebrochen. Edelstahl verfügt über eine Farbgebung in grau-silber, welche zu vielen verschiedenen Looks und Stilrichtungen passt. Da die Beschichtungen allerdings in ganz unterschiedlichen Farben vorgenommen werden kann, ist der Edelstahlschmuck allerdings noch wandelbarer. Ob edles Gelbgold, modernes Rosegold, helles Silber oder lässiges Schwarz – bei der Oberflächenbeschichtung des Stahls sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Diese Art der Beschichtung ist auch unter dem Begriff der Plattierung bekannt.
Um diese zu erreichen können verschiedene Techniken angewandt werden: Dem Angießen, dem Aufschweißen, dem Tauchen oder dem Aufwalzen einer filigranen Metallfolie. Beliebt ist in der heutigen Zeit besonders die sehr langlebige Ionenplattierung. Hier wird durch einen Ionenbeschuss die Oberfläche zuerst gereinigt. Im Anschluss bedampft eine Verdampferquelle das Material, das anschließend beschichtet werden soll mit dem entsprechenden Metall. So wird auf dem Produkt eine Schicht gebildet. Das Metall, das beschichtet wird, wird während diesem Prozess stark erhitzt. Neben der Veränderung der Farbe wird dadurch auch der Widerstand gegen Verschleiß des Materials erhöht.
Edelstahl richtig pflegen
Das Material ist in seiner Pflege sehr unaufwändig. Ein faserfreies Tuch, etwas milde Seife und herkömmliches Wasser sind hierfür bereits ausreichend. Ist die Oberfläche glänzend, kann durch die Anwendung von Watte der Glanz noch zusätzlich verstärkt werden. Wenn es sich um eine ursprünglich matte Oberfläche handelt, die im Laufe der Zeit glänzend geworden ist, kann hier mit einem Mattierflies entgegengewirkt werden. Natürlich ist es ebenfalls möglich, den Edelstahlschmuck in einem Ultraschallbad zu reinigen.
Arten von Edelstahl
Chromstahl
Unter Chromstahl versteht man eine Legierung aus Chrom und Eisen. Diese wird bei der Fertigung von Kochgeschirr, Besteck, Scheren und Messerklingen verwendet. Chromstahl ist sehr preisgünstig.
Chrom-Nickel-Stahl
Chrom-Nickel-Stahl ist eine Legierung aus Nickel, Chrom und Eisen. Diese ist besonders korrosionsbeständig. Verwendet wird dieser Stahl für die Produktion von qualitativ hochwertigem Kochgeschirr und Besteck, Spülmaschinen, Waschmaschinen und Spülen.
Chrom-Mangan-Stahl
Hierunter wird eine Legierung aus Mangan, Chrom und Eisen verstanden, die eine sehr hohe Widerstandskraft besitzt.
Die Herstellung verläuft in komplexen mechanischen und chemischen Prozessen. Die Grundlage bildet hierbei stets das Eisen. In einem ersten Schritt wird das Eisen weiterverarbeitet zu Stahl. Im 18. Jahrhundert fand der große Schritt bei der Entwicklung in der Eisenindustrie statt, als der Hochofen erfunden wurde. Heutzutage ist Stahl eines der wichtigsten Materialen im Leben der Menschen. Es werden pro Jahr mehrere Millionen Tonnen davon hergestellt.
Für etliche Verwendungszwecke gibt es die passende Art von Stahl. Besonders in der Industrie wird der Stahl in fast allen Bereichen angewendet, besonders in der Bauindustrie. Dies ist nicht verwunderlich, da dieser über eine Vielzahl an Vorteilen verfügt. Allerdings gibt es auch den Nachteil, dass Stahl rosten kann und die Oberfläche bei einem Kontakt mit Säure beschädigt werden kann. Hier kann mit einer entsprechenden Legierungszusammensetzung entgegengewirkt werden.