Diamanten: Wissenswerte über Diamanten und Diamanten Arten

Diamant

Er ist als Schmuck seit Jahrzehnten nicht mehr wegzudenken. Tatsächlich ist nur ein Viertel der weltweiten Förderung als Schmucksteine brauchbar. Die häufigste Anwendung findet der Diamant in der Industrie.

Sein Strahlen ist atemberaubend und obendrein ist er härter als jeder andere Edelstein. Der Diamant durchlief einen langen und steinigen Weg, um an die Spitze und somit zum begehrtesten Edelstein der Welt zu werden.

Er ist auch der Einzige, der ein internationales Bewertungsschema durchläuft und bei dem der Handel derart kontrolliert wird. Kein anderer Juwel hat ein derart ausgeklügeltes Marketingsystem wie der Diamant.

In den nachstehenden Absätzen ist alles über den funkelnden Naturstein zu lesen.

 

Definition Diamant

Struktur des Diamanten

Ein Diamant ist reinster Kohlenstoff, der modifiziert wurde und meist in kubischer Form vorzufinden ist. Damit Kohlenstoff in diesem Zustand existieren kann, braucht es hohen Druck und Temperatur. Auf dem Diamant bilden sich Kristalle, die meistens oktaederförmig ausfallen. Tetraedene, dodekaedene und würfelige Kristalle sind seltene, kommen aber vor. Grafit, Lonsdaleit und Chaot sind neben dem Diamant ebenfalls Kohlenstofferscheinungen, aber hexagonal.



Edelstein / Edelstein

Der Diamant zählt zu den wertvollsten aller Edelsteinen. Das war nicht immer so. Im Mittelalter wurden lediglich der Rubin, der Smaragd und generell Farbedelsteine als Schmuck angesehen.

Damit ein Stein sich als Edelstein betiteln kann, muss er bestimmte Kriterien erfüllen. Er muss selten, transparent und mindestens eine Mohshärte von sieben aufweisen. Der Diamant erfüllt alle Voraussetzungen. Obwohl er nicht so selten in der Natur vorkommt wie viele denken.

 

Bestimmungskriterien

Wann ist ein Diamant ein Diamant?

Der Schein trügt manchmal. Nur weil ein Gestein wie ein Diamant aussieht, muss er nicht zwingend einer sein. Damit ein Stein als Diamant ausgezeichnet wird, bedarf es mehrerer Kriterien:

● Dichte
● Härte
● Wärmeleitfähigkeit
● Lichtstreuung oder Dispersion
● Glanz
● Lichtbrechung oder Refraktion
● Art und Ausbildung vorhandener Einschlüsse

Ist ein Diamant nicht farblos, kann er blau, gelb, rot und braun sein. Es gibt noch weitere Schattierungen, die aber selten zu finden sind. Der Grund dafür liegt im Kohlenstoffgitter, das manchmal fremde Element wie Phosphor oder Bor enthalten kann.
Bei einem farbigen Diamant gibt es eine weitere Maßnahme, um einen künstlich gefärbten von einem Naturfarbenen zu unterscheiden. Diese nennt man die Absorptionsspektroskopie.

 

 

Arten von Diamanten

Nicht jeder der kostbaren Exemplare sieht gleich aus. Sie unterscheiden sich durch Herkunft und Farbe. Je nach Art finden sie ihre Anwendung, entweder als Schmuck oder für die Industrie. Bei Natürlichen gilt, umso seltener desto höher ihr Wert.

 

Natürliche Diamanten

Als echter Diamant gilt jener, der im Erdmantel bei Temperaturen zwischen 1200 und 1400 Grad Celsius entsteht und extrem hohen Druck. Durch Eruption gelangen sie nach oben. Der Abbau findet in Minen, aber auch im Wasser und sogar in der Wüste vor. Durch die Einschlüsse kann der Diamant auf sein Alter geschätzt werden.

Als Schmuck darf ausschließlich ein Diamant natürlichen Ursprungs herangezogen werden und keinesfalls ein Industriediamant. Er dient der Industrie gleichzeitig als Werkzeug.

 

„Fancy“ Diamonds

Verschiedene Farben und ihre berühmten Vertreter

Ein Diamant meistens ist transparent und wirkt farblos. Durch Einfallen von Licht erstrahlen sie in den unterschiedlichsten Farben. Außer lupenreine haben sie alle Tönungen, die von gelblich bis bräunlich reichen. Dann gibt es jene in reinen Farben mit Namen “Fancys”. Diese sind jedoch selten in der Natur vorzufinden, einer von 100.000. Der Grund dafür liegt in den Einschlüssen unterschiedlicher Stoffe. Die Stärke der Intensität und der Leuchtkraft der Farben treiben den Wert des Steins in die Höhe. Zwischen den sechs bis sieben Haupttönen sind mittlerweile 300 Abweichungen gefunden worden. Die unterstehenden Diamanten sind geordnet nach Seltenheit und ein oder zwei berühmte Vertreter werden vorgestellt.

Rote Diamanten

Der seltenste Farbtyp ist der Rote. Das macht ihn zum teuersten Diamant. Kristalleffekte sind vermutlich verantwortlich. Fast alle stammen sie aus der Argyle Mine in Australien.
Der Bekannteste ist der Red Diamond: mit 35 Karat im Rohgewicht. Geschliffen besitzt er 5,11 Karat und heißt Red Shield.

 

Pinke oder Rosane Diamanten

Verunreinigungen werden bei ihm als Grund für den blassen Farbton gehandelt. Dieser Diamant ist am zweitseltesten.
Der bekannteste unter ihnen ist der Steinmetz Pink: Im Facettenschliff hat er unglaubliche 59,6 Karat und ist innen makellos. Nach seiner Versteigerung 2013 heißt er Pink Dream.

 

Blaue Diamanten

Am zweitseltensten, neben den rosa Diamant, gibt es ihn in Blau, der durch das Element Bor die Farbe erhält. Zwei bekannte sind darunter:

Hope Diamant

Der aus Indien stammende glitzernde Stein ist der größte Blaue, der je gefunden wurde, mit 45,52 Karat geschliffen. Der Diamant soll einen Wert zwischen 200 und 250 Millionen US Dollar haben. Eine Legende besagt, dass er einst der indischen Gottheit Vishnu gehörte, und seitdem er ihr gestohlen wurde, verflucht ist.

Blaue Wittelsbacher

Ein Gewicht von 35,5 Karat und eine Brillantform weist er auf. Er war Teil der österreichischen und bayrischen Kronjuwelen. Mittlerweile ist er in Privatbesitz und hat den neuen Namen Wittelsbacher Graff und ist durch diverse Facettenschliffe um einige Karat kleiner.

 

Braune Diamanten

Defekte im Kristallgitter sind wahrscheinlich für den Diamant in Braun der Auslöser. Die zwei Größten und Bekanntesten sind:

Earth Star

Im geschliffenen Zustand weist er 111,6 Karat auf.

Lesotho Promise

2006 wurde er entdeckt, ungeschliffen wog er 603 Karat und bekam den höchsten Rang auf der Liste der größten farbigen Diamanten.

 

Grüne Diamanten

Nicht oft zu finden ist der grüne Edelstein. Sein Aussehen kommt von Strahlungsdefekten. Ein der Berühmtesten und Größte unter ihnen ist der:

Grüne Dresden

Im Rohzustand wog er 41 Karat. Datiert ist er auf das Jahr 1722. Über die Herkunft des Diamant lässt sich streiten. Zum einen soll er dem Schah Schahan, der Erbauer des Taj Mahal gehört haben und zum anderen ist er ein brasilianischer Fund. Mit pendeloquen Schliff liegt er im Neuen grünen Gewölbe in Dresden.

 

Gelbe Diamanten

Ein Diamant, der kein “Fancy” ist, hat öfters gelbliche Verfärbungen. Dieser hier hat ein sattes, intensives Gelb, daher ist auch von Kanariengelb die Rede. Die Höhe des Stickstoffgehalts ist ausschlaggebend, umso höher, desto gelber. Der Bekannteste ist: ● Tiffany. Mit 128,51 Karat ist er zugleich der größte gelbe Diamant, der je gefunden wurde.

 

 

Synthetische Diamanten

Als 1955 erstmals ein Diamant künstlich hergestellt werden konnte, war das eine Sensation. Sie sind viel erschwinglicher als der echte Diamant. Als Schmuckstein sind sie jedoch nicht zu verwenden, für die Industrie hingegen ein Segen.

Grafit wurde dabei unter hohem Druck und Temperatur in einer hydraulischen Presse zusammengedrückt. Es nennt sich Hochdruck-Hochtemperatur Verfahren. In späteren Jahren kamen weitere Herstellungsvarianten hinzu.

 

 

 

Vorzüge, die den Diamant wertvoll machen

Gegenüber anderen Edelsteinen besitzt der Diamant Eigenschaften, die aus der Masse herausstechen.

 

Härteste Substanz

Als „unbezwingbar“ wird er aus dem Griechischen von adamas und dem Spätlatein diamantem übersetzt. Schon die griechischen Philosophen Platon und Theophrast nannten ihn adamas.

Tatsächlich ist der Diamant der härteste natürlich vorkommende Stoff auf der Erde. Auf der Mohsskala erreicht er die Härte zehn, den höchsten zu erreichenden Wert. Verglichen mit dem zweithärtesten Stoff dem Korund, der eine Mohshärte von neun innehat, hat der Diamant eine 140-mal höhere Schleifhärte nach Rosiwal. Anmerklich zu sagen ist, dass andere Edelsteinarten wie der Rubin und Saphir ebenfalls mit einer Härte von neun auf der Mohsskala ausgezeichnet sind.

Aufgrund der Tatsache kann ein Diamant nur mit einem anderen Diamant geschliffen werden, weil die Härte durch verschiedene Kristallausrichtungen unterschiedlich ausfällt.

 

Lebenslang Haltbar

Der facettierte Diamant verdankt gerade dieser außergewöhnlich hohen Härte, dass er seinen Glanz und Leuchtkraft nicht verliert. Jeder andere Edelstein würde nach ständigem Tragen als Schmuck in wenigen Jahren verblassen. Daher ist der Diamant die ideale Wahl als Ehe- und Verlobungsring. Er hält für die Ewigkeit.

 

 

Als Schmuckstein bedeutend

Durch die lange Beständigkeit, die aus der äußerst harten Substanz entsteht, nimmt der Diamant den höchsten Stellenwert und den Edelsteinen ein. Hinzu kommt das funkelnde Strahlen durch die hohe Lichtbrechung und Dispersion bei geschliffenen Steinen, die ihn als Schmuck für Ringe, Ketten und Armbänder unerlässlich machen.

 

Diamant Armband

Als zeitloser Klassiker

Egal zu welchen Anlass, es kann einfach immer getragen. Das Diamant Armband wirkt nicht zu aufdringlich und präsentiert sich zugleich elegant und edel am Handgelenk. Für jede Gelegenheit ist unter den unterschiedlichen Ausführungen, unter denen zu wählen ist, das passende Schmuckstück darunter.

Solitär Armband

„Schlicht“ wird beim Solitär Armband großgeschrieben. Der „Einzelgänger“ wie das Wort solitär aus dem Französischen übersetzt wird, ist davon gekennzeichnet, dass nur ein einziger Juwel das Armband ziert. Die Tatsache macht den Schmuck umso eleganter.

Tennis Armband

Beim Tennis Armband scheint als ob sich nur Edelsteine um Handgelenk schmiegen. Die Einfassungen sind nicht zu erkennen. Durch die geschickte Technik tritt jeder Diamant gekonnt zum Vorschein.

Charms mit Diamant Armband

Wer es weniger schlicht, sondern eher verspielt und extravagant mag, für den ist das Diamant Armband mit Charms die ideale Wahl. Neben den Diamanten sind zusätzlich fantasievolle Figuren wie Herz, Kleeblatt, Tiere und noch viele weitere darauf zu sehen.

Diamant Armreif

Hierbei hat man es nicht mit einem beweglichen Armband, sondern mit einem starren Armreif zu tun. Jeder einzelne schimmernde Stein wird durch eine Pave-Einfassung fest am Reif, die kaum sichtbar ist, gehalten. Eine Vielzahl kleiner Diamanten umschließen das Gelenk mit höchster Eleganz.

 

 

Schmuckbefestigung

Damit der besondere Juwel an der Schmuckunterlage, ob Ring, Armband oder Kette haften bleibt, wurde ein gut durchdachtes Befestigungsmethode gewählt. Der Diamant wird dabei nicht geklebt oder auf andere Weise angeheftet, sondern er befindet sich in einem Edelmetall gut umschlossen. Damit ist er gut fixiert und kommt trotzdem sichtbar zum Vorschein. Am häufigsten verwendete Material dafür ist Platin. Es hat den geringsten Abrieb und somit sichersten Halt.

Hin und wieder passiert es trotzdem, und die Steineinfassung wird durch einen heftigen Stoß oder Sturz in Mitleidenschaft gezogen. Hierzu solle im besten Fall eine Fachkraft von der Steinbesatzkontrolle hinzugezogen werden. Generell sollte Diamant Schmuck regelmäßig kontrolliert werden.

 

Ersatz für Diamant Schmuck

Wem ein echter Diamant zu kostspielig ist, der kann auf eine Alternativmethode zurückgreifen

Diamantierung

Die Diamantierung bei Ehe-, Trau- und Verlobungsringen ist das eine klassische Vorgehensweise. Die metallische Oberseite des Rings wird mit einer Fräse eines Industriediamanten abgeschliffen. Muster und Motive sind gerne eine beliebte Möglichkeit.

Das Verfahren wertet einen steinlosen Ring auf, denn es verschafft ihm eine glitzernde Oberfläche. Bei jene Ringe auf dem sich ein kleiner Diamant befindet, oder mehrere kleine verhilft die zusätzliche Diamantierung dazu, dass diese umso funkelnder wirken.

Der Nachteil davon ist, dass auch wenn der Ring noch so schön ist, nur wenige Jahre schön bleibt. Die Oberfläche ist nach längerem Gebrauch abgenutzt. Sie kann nicht nachbehandelt werden. Wenn es mit der Fräse nachbearbeitet wird, ist es unmöglich, dieselben Stellen exakt zu treffen.

Zirkonia

Als weiterer Alternative zum Diamant dient Zirkonia, eine Diamantenimitation. Es handelt sich um ein künstlich hergestelltes Produkt. Im ersten Blick sieht es dem Diamant verblüffend ähnlich.

Bei weitem kann Zirkonia mit der Qualität vom Diamant nicht mithalten. Deshalb ist es für Modeschmuck perfekt, denn begleiten kann es einem nicht ein ganzes Leben lang. Nach längerem Tragen verblasst es wird trüb und ist bruchanfällig.

 

 

Schliffe

Erst durch den richtigen Schliff wird der Glanz, besser gesagt das „Feuer“ eines Diamant ersichtlich. Durch raffinierte Techniken bestehen heutzutage eine Reihe an Schliffarten.

Brillant

Er ist der bekannteste und schillernste unter den Diamanten. Die Facetten sind derart angelegt, dass die höchste Lichtausbeute, also der höchste Glanz und Strahlen ermöglicht wird. Das komplette Spektrum des Regenbogens erstrahlt. Oben besitzt er eine Krone, in der Mitte eine Rundiste, der breiteste Teil vom Diamant und unten verläuft er zu einem Spitz.

Herz

Bei dem Diamant ist die Form, die eines Herzen. Die Facetten bewegen sich im Bereich 56 und 58 Stück. Sie ist eine der seltensten Schliffformen.

Der Navette hat ein ganz besondere und aufwendige Form, die eines Schiffsrumpfes. Daher ist manchmal von Schiffchen die Rede. Marquise ist außerdem benannt nach der Marquise Jeanne de Pompadeur. Sie war die Mätresse von König Ludwig XV. Ihre Vorliebe war die Zweispitzmode. Der zweispitzige Diamant wurde ihr zu Ehren getauft. Das Feuer soll wie beim Brillanten betont werden.

Tropfen

Für ihn gibt es zusätzliche Bezeichnungen wie Birnenform, Pendeloque oder Tränenform. Es setzt sich aus den Schliffformen des runden Brillanten und des spitzen Navette zusammen. 58 Facetten ist der Normalfall, kann bei dem Diamant variieren.

Smaragd

Auch Emerald Cut genannt, hat er seinem Namen vom Smaragd, weil dieser mit diesem Schliff versehen ist. Er gehört zu den Step Cuts, die wie Treppenstufen aussehen. Dadurch soll die Reinheit hervorgehoben werden. Die lang gezogenen, parallelen Facetten zeichnen ihn aus.

Princess

Er ist eine Mischung aus Brillant- und Stufenschliff. Die Ober- und Unterseite ergeben eine quadratische Grundfläche, aus der sich jeweils eine Pyramide hervorhebt.

 

 

Geschliffene Diamanten

Die 4 c’s der Qualität

Nach dem der besondere Edelstein bearbeitet, vor allem geschliffen wurde, wird er nach seinen Qualitäten bewertet. Das geschieht durch geschulte Experten nach den Richtlinien der vier C’s: Carat (carat weight), Clarity, (Reinheit), Colour (Farbe), Cut (Schliff). Diese Bewertung ist international dieselbe.

 

Carat – Größe und Gewicht

Um zu ermitteln, wie groß und schwer ein Diamant ist, wird das Maß Karat oder im Englischen Carat, herangezogen. Generell gilt umso mehr Karat, desto größer der Stein. Abgekürzt wird mit ct.

1 Karat = 0,2 Gramm
5 Karat = 1 Gramm

Die Umrechnung erfolgt auf einer Skala von hundert Punkten. 50 Punkte ergeben ein halbes Karat.

Beim Juwelier erhält man den Diamant nicht in beliebigen Größen, sondern in festen Standardgrößen. Die Kleinsten, die erhältlich sind, sind 0,1 Karat schwer. Ab 0,05 Karat kann der runde Brillantschliff erworben werden.

Festgelegte Standardbezeichnungen

Viertelkaräter: ein Gewicht von 0,25 Karat
Dazwischen: ein Gewicht von 0,30 Karat
Drittelkaräter: ein Gewicht von 0,33 Karat
Halbkaräter: ein Gewicht von 0,5 Karat
Einkaräter: ein Gewicht von 1 Karat. Der Preis für ihn ist mit Abstand höher als die der anderen und trotzdem ein überaus gefragtes Maß.

Anmerkung: Gold hat namentlich dieselbe Einheit Karat, sollte aber nicht mit jener vom Diamant verglichen werden.

 

 

Clarity – die Reinheit

Die Reinheit eines Diamant kennzeichnet die vorhandenen Einschlüsse von Fremdkörpern. Je weniger vorhanden, umso mehr steigt der Wert. Die Verunreinigungen im Kristall sind in unterschiedlichen Dimensionen vorhanden. Die einen sind mit bloßem Auge erkennbar (ab P12) und die anderen nur mit einer starken Lupe (Klasse VV S1 bis S12).

Zur Kategorisierung sind Kennzahlen erforderlich:
IF (Internally flawless) = Lupenrein
VVS (Very very small inclusions) = Sehr, sehr kleine Einschlüsse
VS (Very small inclusions) = Sehr kleine Einschlüsse
SI (Small inclusions) = Kleine Einschlüsse
P 1 (Pique) = Deutliche Einschlüsse

Ermittlung der Reinheit

Durch folgende fünf Punkte wird jeder Stein einer Untersuchung unterzogen, um ihm anschließend eine der obrigen Kennzahlen zu verpassen.
Anzahl der Einschlüsse
-Größe der Einschlüsse
-Position der Einschlüsse
-Art der Einschlüsse
-Farbe der Einschlüsse

Lupenrein – höchster Reinheitsgrad

Ein Diamant mit der Kürzel IF ist selten und umso qualitativer, denn er ist frei von Einschlüssen und Kratzer, Risse und Wachstumsstörungen. Um ihn als „lupenrein“ zu definieren, bedarf es einer 10-fachen Vergrößerung durch einen Experten. Diese Bezeichnung gilt für andere Edelsteine ebenfalls, nur muss er nicht durch einen Fachmann abgesichert werden.

Unterscheidung von Einschlüssen

Bei einem nicht lupenreinen Diamant gibt es zwei Kategorien von Einschlüssen.

Fremdmaterial: Zu dieser Sparte zählen Kristalle, Wolken und Federn. Einzelne Kristalleinschlüsse im Diamant sind harmlos und Wolken sind erst zu erkennen nach einer zehnfachen Vergrößerung durch eine Lupe. Ein schwerwiegenderes Problem stellen Risse dar. Sind sie zu groß, erfährt der Stein eine Wertminderung.

Kratzer: Hierbei handelt es sich um rein oberflächige Probleme, denn mit der inneren Struktur des Diamant hat es nichts zu tun. Häufig sind es Flecken oder Verunreinigungen. Die Art von Einschlüssen sind kleine Mängel und müssen den Wert nicht zwingend mindern, denn sie sind kaum erkennbar.

 

Colour – die Farbe

Fast jeder der gläsernen Natursteine weisen leichten Verfärbungen im Farbspektrum zwischen gelblich bis bräunlich auf. Ein farbloser und somit transparenter Diamant ist am Wertvollsten und auch am Teuersten und schwer zu finden. Fancys, die reine, intensive Farben besitzen, sind hier nicht miteinberechnet. Sie werden einer anderen Klassifizierung unterzogen. Die Tönungen entstehen wie bei der Reinheit durch Einlagerungen und physikalische Fehlbildungen im Kristallgitter. Colour und Clarity sind somit in gewisser Weise miteinander verbunden.

Skala

Nach Geomological Institute of America (GIA) klassifiziert

D = 100 % farblos – überaus selten und dementsprechend teuer
E,F = farblos – kaum ein Unterschied zu D, ebenso sehr selten und teuer
G,H = kleinste Farbnuancen – Sie sind derart minimal, dass nur ein Fachman sie im Vergleich mit einem D-Diamanten einen Unterschied erkennt. Selten, mit einem lohnenswerten Preis-Leistungsverhältnis, empfohlen für Verlobungsringe
I,J = fast farblos – für Profis mit bloßem Auge erkennbar. Häufigsten gewählten Steine, denn in der Einfassung kaum ersichtlich.
K-M = gelblich – Man muss keine Experte sein, um einen leichten Gelbton zu erkennen
N-Z = hellgelb – Für Schmuck- und Edelsteine unbrauchbar, denn sie schimmern eindeutig gelb.

Bewertung

Durch die Fluoreszenz

Wird der Diamant mit einer UV-Lampe bestrahlt, kann das seine Farbe verändern. Zu hohe Fluoreszenzen mindern den Wert. Dies bewirkt, dass ein Stein, der in Colour als fast makellos eingestuft wurde, durch diesen Einfluss schlechter abschneidet, weil sie nicht mehr klar, sondern trüber erscheinen. Hingegen bei einem Diamant mit schlechter eingestufter Qualität kann es ihn aufwerten.

In einer Skala wird wie folgt eingestuft:
None: Keinerlei Fluoreszenz
Faint: Sehr wenig Fluoreszenz,
Medium: Mittlere Fluoreszenz
Strong: Klare Fluoreszenz
Very Strong: Sehr starke Fluoreszenz

 

Cut – der Schliff

Der perfekte Schliff ist beim Diamant das A und O. Umso besser und exakter, umso mehr kommt sein „Feuer“, wie es beim Diamant genannt wird, zur Geltung. Eine höhere Anzahl der Facetten erhöhen diesen Effekt. Deshalb ist der Brillant, der die meisten aufweist, mit mindestens 57 Facetten und 58 Kaletten, am Funkelsten.

Um einen exzellenten Schliff zu erreichen, bedarf es einer exakten Arbeit. Das benötigt geschulte Diamantenschleifer. Heutzutage übernehmen viele Maschinen diese Arbeit. Eine schlechte Schleifarbeit kann den Diamant glanzlos aussehen lassen. Deshalb gilt umso besser der Schliff, umso das Funkeln und somit die Qualität und der Preis. Er ist außerdem der einzige der 4 C’s, über das der Mensch selbst die Kontrolle hat.

Einstufung der Qualität

sehr gut (Very good): hervorragende Brillanz
gut (good): gute Brillanz
mittel (medium): geminderte Brillanz
gering (poor): erheblich geminderte Brillanz

Vor dem 20. Jahrhundert war die Technik noch nicht ausgereift. Dank des Mathematikers Macel Tolkowsky, der 1957 seine Doktorarbeit über Proportionen und Symmetrien von Diamanten verfasste, wurde der Brillantschliff eingeführt. Mittlerweile finden sich eine große Anzahl an unterschiedlichen Schliffarten.


Zusammenspiel der vier Kriterien

Anhand der 4 C’s ist zu erkennen, dass nicht ein Kriterium nötig ist, um über die Qualität eines einzelnen Diamant zu entscheiden. Jeder davon hat Anteil daran. Denn auch wenn zwei Diamanten dieselben Karat aufweisen, haben sie deswegen nicht denselben Preis. Der ist womöglich lupenrein und der andere weist Verunreinigungen auf, die eine Verfärbung verursachen. Wenn ein Diamant die besten Voraussetzungen bei Colour, Carat und Claritiy innehat, muss er anschließend den perfekten Schliffe verpasst bekommen.

Zertifikat

Unabhängige Instiute, das Geomological Institute of America (GIA), das Hoge Raad voor Diamand (HRD) und das International Geomological Institute (IGI) prüfen Diamanten auf alle vier Qualitäten und stellen ihnen ein Zertifikat aus. Aus der englischen Sprache für „Certificat“ wird gerne als das fünfte C betitelt. Ein zertifizierter Diamant gibt dem Käufer eine gewisse Sicherheit und die Preisgestaltung ist damit leichter.

 

 

Weltweite Vorkommen

Welche Länder haben die meisten?

Afrika, vor allem Südafrika wird gerne als der größte Lieferant der besonderen Edelsteine gehandelt. Das stimmt aber nicht. Tatsächlich ist Russland mit rund 40 Millionen Fördermenge im Jahr der Hauptproduzent, das Udatschnaja in Sibirien ist dabei das Größte. Dicht folgen die Länder Botswana und die Demokratische Republik Kongo mit je ca. 20 und 14 Millionen jährlich. Knapp dahinter befindet sich Australien mit immerhin 13,5 Millionen und Kanada mit 11,5 Millionen. Südafrika ist mittlerweile auf Platz sieben zurückgefallen mit rund 8 Millionen geförderten Diamanten pro Jahr. Wenn auch Russland vorne liegt, haben alle afrikanischen Länder immerhin einen Anteil zu 50 Prozent.

Auf jedem Kontinent konnte bis heute mindestens ein Diamant nachgewiesen werden. Obwohl Europa nicht berühmt für sein Diamantenvorkommen ist, gibt es hier welche.

China hat bei künstlich im Labor hergestellte Diamanten die Nase vorn. Mit vier Millionen produzierten Stück jährlich hängt er die USA, die an zweiter Stelle mit immerhin 260.000 ab.

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Konflikte, Blutdiamanten und der Kimberly Prozess

Diamanten dürfen ausschließlich über Diamantenbörsen gehandelt werden. Weltweit gibt es etwa 30 davon, wobei Antwerpen die bekannteste ist.

 

Soziale und illegale Einflüsse

Es werden viele illegale Geschäfte mit den Juwelen gemacht. Für keine andere Art von Edelstein werden derartige Anstrengung unternommen und Geld investiert, um immer mehr Quellen zu erschließen. Vor allem unterentwickelte Länder wie afrikanischen sind illegale Diamanten keine Seltenheit. Von sogenannten Blutdiamanten ist die Rede, wenn Bürgerkriege oder illegale Waffenhandel damit finanziert wird. Durch ihre geringe Größe ist mit ihnen leicht zu schmuggeln. Hinzu kommt die Menschenausbeute. Gerade in diesen Ländern müssen Menschen unter schwersten Bedingungen in den Tagebauten schuften, das zu den Menschrechtsverletzungen zählt.

 

Auszeichnung für konfliktfreie Diamanten

Bei Konfliktdiamanten ist oft vom fünften C für „Conflict“ neben dem „Certificat“ der Qualitätskriterien gesprochen. Damit man sicher sein kann, ob der Diamant, den man erwirbt, sicher legal ist und kein Blutdiamant ist, bietet der Diamant ein Zertifikat an, das dies versichert. Die Herkunft eines jeden dieser Edelsteine kann heutzutage mit labor-diagnostischen Untersuchungen analysiert werden.

 

Kimberly Prozess

2003 gründete sich der Prozess, der sich gegen illegale Blutdiamanten stark macht. Mittlerweile sind es 54 Staaten weltweit, die daran beteiligt sind, darunter fast alle Afrikanischen. Gegenüber den Käufern von Rohdiamanten liegt oft ein Misstrauen der Zertifikate vor. Einige illegal gehandelten Diamanten werden des Öfteren eine gefälschtes Kimberly-Zertifikat ausgestellt.

 

 

Meilensteine der Diamantengeschichte

Lange Zeit nach seiner Entdeckung gewann der Diamant unter der Bevölkerung keine Anerkennung als Edelstein und Schmuck, aber in manchen Ländern als Glücksbringer. Er war lediglich wegen seiner Härte als Werkzeug gut genug. Erst ab dem 20. Jahrhundert änderte sich das rasant aufgrund verbesserter Schleiftechniken und sein Wert stieg. Ein langer Weg war es, bis sich der Diamant an die Spitze kämpfen konnte als teuerster und wertvollste Edelstein der Welt.

400 vor Christus: erste Funde in Indien

Laut Aufzeichnungen wurden die ersten Diamanten im vierten Jahrhundert in Indien gefunden. Sie wurden sehr geehrt in dem Land, die Menschen glaubten sie besitzen magische Heilkräfte. Aus diesem Grund wurde der Diamant als Talisman benutzt. Im alten Rom war er deshalb ebenso angesehen.

Nach Christus: der Diamant als Werkzeug

In Schriften wie im Naturalis Historia von Plinius dem Älteren, wird der transparente Stein erstmals als Werkzeug erwähnt. So wird davon ausgegangen, dass er spätestens nach Christus zum Arbeiten verwendet wurde.

600 nach Christus: Fund in Indonesien auf Borneo

Zum ersten Mal nach Jahrhunderten wird außerhalb Indiens ein Diamant gefunden. Die Steine befanden sich auf der Insel Borneo in Indonesien. Das war jedoch nicht von großer Bedeutung, denn die Mengen waren zu gering und der Weg zu anderen Handelszentren zu weit entfernt. Daher blieb Indien Nummer eins als Diamantenlieferant.

Im 13. Jahrhundert: Entwicklung von Bearbeitungstechniken

Ein neuer Meilenstein war gesetzt. Im 13. Jahrhundert wurden Mittel gefunden, um den Naturrohstoff zu bearbeiten. Die Inder lehnten es jedoch ab, ihre magischen Talismane zu schleifen, da sie sonst ihre Kräfte, so glaubten sie, verlieren.

Anfang 18. Jahrhundert: erster Fund in Brasilien

Die erste Fundstätte außerhalb des asiatischen Kontinents liegt in Brasilien. Ein Portugiese, der sich nach Brasilien begab, um Gold zu suchen, entdeckte den Diamant rein zufällig. Das war eine Errungenschaft im Diamantenhandel und führte zu einem „Rausch“, denn die indische und indonesische Kapazität der Minen erschöpfte sich nach und nach.

1826: erster Fund in Russland

1851: erster Fund in Australien

Die Argyl Mine in Western Australia mit einer kurzen Distanz zur Stadt Perth ist die zentrale Stelle für Diamantenfunde. Zu 90 Prozent ist der rosa Diamant hier zu finden.

1869: erster Fund in Südafrika

Auf einer Farm in Kimberly, die den Brüdern Nicolas und Diederk De Beer, zwei Einwanderer aus Holland gehörte, war die erste Quelle auf dem afrikanischen Kontinent. Ein Händler auf der Durchreise bemerkte holländische Kinder, wie sie mit einem in der Sonne glitzernden Stein spielten. Er war fasziniert davon und nahm ihn mit, um ihn anschließend in der nächsten Stadt von einem Experten analysieren zu lassen. Es war ein Diamant.

Das kam gerade recht, denn es gab eine Knappheit an dem Naturstein. Die einzigen Standorte bislang waren Flussbetten in Indien und der Dschungel Brasiliens. Die geringen Mengen gingen direkt an die Königshäuser und waren ausschließlichen den Reichen und Adeligen vorbehalten.

Die Brüder hatten kein großes Interesse und verkauften die Farm nach einem Jahr. Aus der ganzen Welt kamen Sucher in „the Big Hole“, wie es genannt wurde, um ihr Glück zu finden.

Ab 1870: De Beer-Farm wird Anziehungspunkt für Diamantensucher

Die Brüder waren weg und trotzdem blieb der Name De Beers als Synonym für die gefundene Diamantenader. Nach wenigen Jahren kamen immer mehr Menschen, die sich im Umkreis der Diamantenranch ansiedelten.

Der 19-jährige Cecil Rhodes aus England verschlug es ebenfalls in diese Gegend. Anders als die anderen versuchte er sich ein Geschäft aufzubauen mit dem Verkauf von Eis und Erfrischungsgetränken an die mittlerweile 50.000 Ansiedler, die in den Minen arbeiteten.

1871: Neuer Lösungsansatz – eine Wasserpumpe

Per Hand wuschen die Arbeiter die Juwele aus den Minen. Die Wände der Minen standen ständig in Gefahr, durch das Wasser, das sie dazu benötigten, einzubrechen. Vor allem, je tiefer sie gruben, umso mehr Wasser war von Nöten. Der junge Engländer erkannte das Problem. Er importierte eine Wasserpumpe aus seinem Herkunftsland, die sich als Erleichterung bei den Grabungen herausstellte.

Wenige Jahre später: De Beer wird zum Weltkonzern in Südafrika

Die Firma Rothschild nahm Kenntnis von den jungen Mann mit dem ausgezeichneten Geschäftssinn und investierte schlussendlich in ihm. Die finanzielle Hilfestellung verhalf sein eigenes Unternehmen mit Namen „De Beers“ zu starten. Wenige Jahre später war er im Besitz sämtlicher Minen. Zu dieser Zeit besaß er einen Großteil der Minen in Südafrika.

Rhodes starb jung mit nur 48 Jahren im Jahr 1902. Ein neuer Leiter des Konzern musste her. Ernest Oppenheimer deutscher Herkunft hatte bereits Erfahrung im Abbau von Diamanten und Gold in Namibia. Daher war er für diese Stelle prädestiniert. Das Ziel, das Unternehmen De Beers nicht nur zu leiten, sondern zu besitzen schaffte er nach fast dreißig Jahren.

Preisminderung

Der Preis diese besonderen Juwelen sank in den Jahren nach 1969 rapide nach unten. Der Grund lag im Überschuss durch diverse erschlossene Quellen in Südafrika, weil es früher viele Einzelbesitzer von Minen gab. Das sollte sich ändern.

Alleinige Kontrolle über Diamantenhandel

Oppenheimer war darauf bedacht den weltweiten Handel unter seine Kontrolle zu bringen. Ein Zitat von ihm lautete: „Common sense tells us that the only way to increase the value of diamonds is to make them scarce, that is to reduce production“. Es bedeutet, dass der einzige Weg ist, den Wert des Diamant zu erhöhen, den Menschen glauben zu lassen, dass er ein seltenes Gut ist. Das bedeutete, die Produktion musste nicht gestoppt, sondern verlangsamt werden.

Mit diesem Trick erreichte er eine strenge Kontrolle über den Verkauf. Nur ein einziger Verkaufskanal bestand, der über das Zentralsitz in London ging. De Beers übernahm von nun an die Alleinstellung im Diamantenhandel und wollte somit einen stabil bleibenden Preis erzielen. Nicht mehr jeder konnte einen Diamant kaufen, ebenso die bereits im Umlauf befindlichen Steine wurden aufgekauft.

1876: Diamant auf der Weltausstellung

In dem Jahr wurde auf der Weltausstellung in Philadelphia eine Steinkreissäge mit Diamanten besetzt gezeigt. Auf diese Weise bekam die Bevölkerung Kenntnis von dem schönen Edelstein, was sonst hauptsächlich den Reichen und Adeligen vorbehalten war.

1901: erster Fund in Venezuela und Demokratischen Republik Kongo

Der Kongo ist reich an Bodenschätzen wie unter anderem Gold, Öl und natürlich Diamanten. Er schaffte es auf Platz drei der Hauptproduzenten. Allerdings ist das Land umstritten, denn der Diamant wird oft illegal gehandelt und daher kommen vielen Blutdiamanten im Umlauf.

Venezuela hingegen, deren erster Diamant ebenfalls im Jahr 1901 gefunden wurde, ist frei von all den Konflikten. Das Land erfüllt nach Prüfung des Kimberly Prozess internationale Standards bezüglich Abbau, Produktion und Handel.

1905: Cullinan – der größte Diamant aller Zeiten

Mit 3106,75 Karat ist er mit Abstand der größte Diamant, der jemals auf der Welt gefunden wurde. Sein Name Cullinan kommt nach dem Minenbesitzer Sir Thomas Cullinan. Sein Finder war ein anderer, der Minenarbeiter Frederick Wells. Er fand den Koloss 1905 in der Premier Mine in Südafrika Nähe der Hauptstadt Pretoria. Für die unglaubliche Entdeckung erhielt er 10.000 US-Dollar.

Als Geschenk für den König

Der damalige südafrikanische Premier Louis Botha machte ihn dem englischen König Edward VII. zum Geschenk. Aus diesem Grund kam der riesige Diamant im Jahr 1907 in den Besitz der englischen Krone und nur ein Jahr später wurde er in kleinere Diamanten aufgespalten. Bis dahin war er noch nicht bearbeitet und geschliffen worden. Deshalb gab man ihn in die Hände des niederländischen Schleifers Joseph Asscher.

Zerspalten in seine Einzelteile

1908 wurde er schließlich in 105 kleinere Diamanten gespalten. Im Tower of London sind die neun Größten zu finden, weil sie Teil der britischen Kronjuwelen sind. Als Stern von Afrika ist der größte Diamant unter ihnen bekannt, Cullinan I. ist ein auch ein gängiger Begriff. Den Titel hat er sich verdient, denn mit 530,2 Karat ist er noch immer ein Gigant und riesiger als manche Einzelfunde. Das mit einem birnenförmigen Schliff versehene Exemplar ist ins königliche Zepter eingearbeitet. Da er der Fassung herauszulösen ist, findet er nebenbei Verwendung als Brosche, Nadel oder Anhänger. Der Cullinan II. befindet sich eingearbeitet in die königliche Krone, ebenso wie Cullinan III. und Cullinan VI., die sich bei in der Krone von Königin Mary sehen lassen können. Beide sind als Brosche zu tragen.

1906: erster Fund in der USA

Im Crater Diamonds State Park im Städtchen Murfreesboro im Bundesstaat Arkansas fand John Huddleston einen glänzenden Stein, der sich als Diamant herausstellte. Kurz darauf boomte die Wirtschaft in dem kleinen Ort, denn jede Menge Menschen kamen, um Diamanten zu suchen.

1908: erster Fund in Namibia

Es war der achte April, als der Gleisarbeiter Zacharias Lewela im verbotenen „Sperrgebiet“ nähe Lüderitz einen Diamant erblickte. Jahrzehnte später ist Namibia mit vierzig Prozent an der Diamantproduktion beteiligt, was sich im Lauf der Zeit wieder ändern sollte.

1912: erster Fund in Angola

Belgische Geologen Johnston und Mac Vey unternahmen eine Expedition nach Angola mit der Sicherheit einen Diamant zu finden. Am vierten November 1912 fanden sie am Fluss Musalala in der Provinz Lunda Norte die sieben berühmten Rohdiamanten von Musalala. Das durch die damals portugiesische Kolonie besetzte Land war bis zu seiner Unabhängigkeit 1975 der viertgrößte Diamantenproduzent.

1920: erster Fund in Ghana (Westküste)

Die erste Entdeckung eines Diamant war am Fluss Birim. Ghana hat von jeher eine kleine Ausschöpfung von den Edelsteinen und sank mit den Jahren mehr und mehr. Heutzutage sind es nur mehr eine drittel Million.

1930er Jahre: Nachfragerückgang – neue Marketingstrategie verhilft

De Beers hält sich mittlerweile jahrzehntelang im Diamantengeschäft durch Kontrolle mit gleichbleibenden Preisen. Sie stehen in den 1930er Jahren einem neuen Problem gegenüber – der Weltwirtschaftskrise. Der Wert des Dollars ist gefallen und noch mehr der des Diamant. Die Menschen hatten ohnehin das Interesse an dem Glitzerjuwel verloren. Es war nurmehr der Edelstein der Aristokraten aus England und Frankreich. Ein Plan musste her, um den Diamant in der Bevölkerung attraktiver zu machen.

Hollywood und Medien als Plattform

1938 engagierte die Firma De Beers Marketingspezialisten aus New York, um ein ausgetüfteltes Konzept zu erarbeiten. Vor allem die Frauen sollten als Zielgruppe angesprochen werden. Immerhin sind sie es, die sich mit dem Diamant am meisten schmücken.

Weibliche Filmschönheiten der 1930er und 40er Jahre wurden auf der Leinwand und in Magazinen vermehrt ausgestattet. Sie waren teilweise Vorbilder der jungen Frauen der damaligen Generation.

Die Liebe spielt eine wichtige Rolle im Marketingvorhaben. Der Diamant sollte als Symbol der Liebe verhaftet werden. Slogans wie „Diamonds are forever“ wurden verfasst und in Zeitschriften und vielen anderen Medien abgedruckt. Der Diamant, der für die Ewigkeit steht, so ewig wie die wahre Liebe.

Ab 1945: der Diamant wird als Schmuck populär

Das Konzept hat gefruchtet, De Beers war erfolgreich und das Gedankenmodell bleibt bis heute unverändert. In den 1940er und 50er Jahre fing die Nachfrage nach dem Diamant an zu florieren.

Ab 1955: Synthetische Herstellung

Mit einer hydraulischen Presse des Hochdruck-Hochtemperatur Verfahrens gelang die Herstellung des ersten künstlichen Diamant.

1961: erster Fund am Meeresgrund

1969: erster Fund in China

1991: erster Fund in Kanada

Lange wurde in Kanada nach dem Diamant gegraben, doch er war nicht in Sicht. Erst 1991 als die Edelsteinproduktion schon lange im Gang war, fand man ihn im Norden in Lac de Gras. Heutzutage ist die Diavik Mine im Nordwesten, jene mit dem größten Abbau Kanadas. Die Firma De Beer ist Inhaber und ist ihre erste Abbaustelle außerhalb Afrikas.

Der kanadische Diamant ist im Handel sehr beliebt, denn er zeugt von hoher Qualität. Dazu kommt, dass das Land ein Vorreiter bei Richtlinien nach dem Kimberly Prozess von Diamanthandel ist.