Diamantschliff
Einleitung
Es gibt viele verschiedene Schliffarten. Einer davon ist der Diamantschliff. Der Cut bzw. der Diamantschliff ist eines der entscheidenden Qualitätsmerkmale eines Diamanten. Die Wissenschaft der Edelsteine wird als Gemmologie bezeichnet. Hier wird der Diamantschliff als Form des entstandenen Edelsteines gedeutet. Durch den Diamantschliff wird der Glanz eines Edelsteines verstärkt. Abgerundet wird der Diamantschliff mit lichtbrechenden Ecken, Kanten und Facetten, die den Diamanten so zu etwas Einzigartigen machen. Es gibt verschiedene Muster, um einen Edelstein zu bearbeiten. Dadurch bekommt das Schmuckstück seinen ganzeigenen Charakter. Der Wert des entstandenen Edelsteines hängt entscheidend vom Diamantschliff ab. Grundsätzlich gibt es für den Diamantschliff zwei Möglichkeiten. Diese sind der Facetten- und der Glattschliff. Der Stein wird bei beiden Schliffarten in drei Teile unterteilt. Diese sind das Ober- und das Unterteil, sowie die Rundiste. Beim Glattschliff wird lediglich der Ober- und Unterteil bearbeitet und dabei glatt und rund geschliffen. Die Rundiste umfasst den Edelstein dabei nur mit einer leichten Kante. Asterismus und Adulareszenz sind optische Effekte, die bei Edelsteinen wie Malachit, Rosenquarz oder Mondstein mit dieser Form des Diamantschliffs voll zur Geltung kommen. Beim Facettenschliff entstehen durch viele glattpolierte und kleine Flächen unzählige und bunte Lichtbrechungen. Hier wird das Feuer eines Edelsteines zum Leben erweckt. Der Facettenschliff wird meist noch in den Treppenschliff und Brillantschliff unterteilt.
Notwendigkeit des perfekten Diamantschliffs
Der Cut oder Diamantschliff ist von größter Bedeutung. Dadurch wird der Edelstein zu etwas Einzigartigen gemacht. So wird der Charakter eines jeden Steines betont und seine Brillanz kann sich voll entfalten. Der Diamantschliff gehört neben der Reinheit, der Farbe und Karat zu den Qualitätskriterien. Durch diese wird der Wert des Edelsteins festgelegt. Der Diamantschliff betont die Schönheit des einzelnen Steines und lässt ihn sosehr ausdrucksstark erscheinen. Der Diamantschliff ist für die Lichtbrechung verantwortlich. Das Licht wird so durch den Edelsteingeleitet und lässt ihn funkeln. Ein perfekter Diamantschliff sorgt dafür, dass der einfallende Strahl des Lichtes durch die einzelnen Schichten des Edelsteins gelenkt wird und idealerweise wieder nach oben hin reflektiert wird. Ist der Diamantschliff nicht gut ausgeführt, reflektiert der Lichtstrahl nach unten oder seitlich. Dadurch wird die Optik stark beeinträchtigt.
Verschiedene Schliffarten
Brillantschliff
Die klassische Form des Diamantschliffes ist der Brillantschliff. Sie findet Anwendung bei zahlreichen Edelsteinen. Lediglich die runde Form darf als Brillantschliff bei Diamanten bezeichnet werden, wenn sie über 57 Facetten verfügt. 24 davon liegen auf dem Pavillon und 33 auf der Krone. Werden diese Merkmale nicht erfüllt, zählt der Edelstein nicht als brillanter und runder Diamant. Seine Merkmale sind drei-, vier- und mehreckige Facetten in Form von glattpolierten und flachen Oberflächen, die symmetrisch rund um den Edelstein angeordnet sind.
Die mit der Tafel abschließende Krone, bildet bei diesem Diamantschliff den oberen Abschluss. Der breiteste Teil des Diamanten, die Rundiste läuft nach unten zum Pavillon spitz zu. Bei diesem sorgfältig ausgeführten Diamantschliff entstehen so perfekte Proportionen, wodurch der Diamant seine ganze Brillanz und den feurigen Glanz versprüht. Das Höchstmaß ist erreicht, wenn der Edelstein in den Spektralfarben eines Regenbogens funkelt. Dieser Diamantschliff wird sehr häufig bei Diamantenringen verwendet. Zusammen mit einer aus Weißgold bestehenden Krappenfassung eignet er sich nahezu perfekt als Verlobungsring.
Rundschliff
Runde Edelsteine funkeln am besten. Aus diesem Grund eignen sie sich auch perfekt als Verlobungsring. Der Brillantschliff ist zeitlos und modern. Er ermöglicht zahlreiche unterschiedliche Varianten und passt nahezu in jeden Ring.
Baguette Schliff
Princess-Schliff
Dieser Schliff ist der beliebteste Diamantenschliff nach dem Brillantschliff. Der genaue Schliff des Edelsteins mit dieser Schliffart unterscheidet sich. Geprägt ist er durch eine quadratische Form, allerdings unterscheidet sich die Anzahl der Facetten. Der Princess-Schliff kommt ebenfalls häufig bei Verlobungsringen zum Einsatz. Edelsteine mit dem Princess-Schliff sind immer eine gute Entscheidung, da sie sehr viele Facetten aufweisen. Sie können einfach mit den verschiedensten Ringstilen kombiniert werden.
Smaragdschliff
Der Smaragdschliff ist ein Diamantschliff, der eine quadratische oder rechteckige Form mit geschliffenem Pavillon und Ecken hat. Dadurch werden die Diamanten zu einem Unikat. Ursprünglich wurde die Technik nur zum Schleifen von Smaragden angewandt. Für den grünen und spröden Stein war es ein besonderer Schliff. Durch die abgerundeten Ecken wurde der Smaragd für Beschädigungen weniger anfällig. Der gleiche Schliff wurde später für Diamanten angewendet, und überzeugte durch ein überraschend schönes Ergebnis.
Asscherschliff
Dieser Diamantschliff kommt aus Amsterdam. Hier wurde er von den Gebrüdern Asscher entwickelt. Er ist bei Antiquitätensammlern und Schmuckliebhaber heiß begehrt. Berühmt wurde dieser Diamantschliff durch die Fernsehserie Sex and the City, als Carrie Bradshaw mit Aidan Shaw verlobt war. Er ist dem Smaragdschliff sehr ähnlich. Die allgemeine Form inklusive der gebrochenen Kanten ist gleich. Die obere Seite des Edelsteins hat bei dem Asscherschliff jedoch mehrere Facetten.
Trillionschliff
Beim Trillionschliff handelt es sich ebenfalls um einen Diamantschliff der Gebrüder Asscher. Er ist dem Asscherschliff sehr ähnlich, jedoch ist er dreieckig. Der Schliff wurde 1962 in New York durch die Henry Meijer Diamond Company patentiert. Das Patent ist mittlerweile abgelaufen. Der Name kann also wieder frei verwendet werden und bezeichnet im allgemeinen dreieckigen Schliffe. Bei diesem Diamantschliff ist auf das zusätzliche GIA-Zertifikat zu achten.
Kissenschliff
Edelsteine mit einem Kissenschliff werden wegen der quadratischen Form häufig mit dem Princess-Schliff verglichen. Er ist durch seine abgerundeten Ecken und die kleinen Facetten etwas ganz Besonderes. Daher hat dieser Diamantschliff auch seinen Namen, da er weniger scharf und zugleich elegant wirkt.
Ovalschliff
Dieser Diamantschliff erklärt sich eigentlich von selbst. Bei dem ovalen Schliff kann der Pavillon, also der Boden des Diamanten unterschiedliche Formen haben. Durch zahlreiche Facetten am Pavillon zerstreut der Diamant perfekt das Licht. Besonders bei Frauen mit zierlichen Händen und kurzen Finger wirkt dieser Diamantschliff sehr gut. Durch die ovale Form wirken die Finger nicht nur länger, sondern auch schlanker.
Weiteres
Dieser Diamantschliff ist eine Abwandlung des klassischen Rundschliffs. Das Besondere bei diesem Diamantschliff ist, dass ein Diamant mit ähnlich großem Karat besser zur Erscheinung gebracht wird, wie zum Beispiel bei einem Rundschliff.
Marquiseschliff
Durch seine eher außergewöhnliche Form wurde der Marquiseschliff bekannt. Die Form wirkt wie ein Boot. Ähnlich wie beim Ovalschliff sind mehrere Facetten am Pavillon vorhanden, wodurch das Funkeln und der Glanz des Diamanten verstärkt werden.
Tropfenschliff
Der Tropfenschliff ist ein Diamantschliff, der aus dem Brillantschliff und dem Ovalschliff kombiniert wurde. Die Form ähnelt einem Tropfen, daher kommt auch der Name. In der Fachsprache wird dieser sehr oft auch als Pendeloque bezeichnet.
Dieser Diamantschliff erinnert stark an einen Regentropfen. Er kombiniert sowohl den Marquiseschliff als auch die runden Schliffe. Eine Seite ist in einem Punkt verengt. Das spitze Ende des Diamanten sollte auf die Fingerspitzen der Frau deuten. Der Schliff passt zu spontanen und unternehmenslustigen Frauen. Berühmte Trägerinnen sind Anne Hathaway und Catherine Hiegal.
Altschliff
Alle Diamantschliffe, die vor dem heute so beliebten im Jahre 1910 entwickelten Brillantschliff existierten, gelten als Altschliffe. Der Altschliff geht bis in das 14. Jahrhundert zurück. Vorher gab es bei den Diamanten nur die natürliche Oktaeder-Form. Der Spitzstein stellt die erste Form dieses Diamantschliffes dar. Hierbei wurde sich darauf beschränkt, durch Polieren den optischen Effekt der natürlichen Oktaeder-Seiten zu verstärken.
Diamanten mit klassischem Altschliff
Im 15. Jahrhundert wurde der Tafelstein entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Spitzsteines. Dabei wurden die untere und die obere Spitze des Oktaeders abgetragen, so dass glatte und ebene Flächen entstanden. Im Laufe der Zeit entstanden die achteckige Rundiste und zusätzlich geschliffene Facetten. Der Diamantschliff wurde durch die Nutzung von Schleifscheiben in dieser Zeit revolutioniert. Erstmalig wurde ein Altschliff Rose Cut möglich, bei dem der Diamant über kein Unterteil verfügt hat.
Die Weiterentwicklung zum heutigen Brillantschliff vollzog sich im 17. Jahrhundert. Hier entstand unter der Herrschaft von Ludwig den XIII. das Zweifache Gut. Die Rundiste verfügten dabei bereits über 12 und das Oberteil der Edelsteine über 16 Facetten.
Trillantschliff
Dieser Diamantschliff ist eine dreiecksförmige Schliffart des Edelsteines.
Achtkantschliff
Beim Achtkantschliff handelt es sich um einen besonderen Feinschliff bei runden Diamanten. Dabei wird eine große Tafelfläche mit 16 Feinflächen auf dem Diamanten vereint. Dabei handelt es sich um einen vereinfachten Brillantschliff. Dieser Diamantschliff findet vor allem bei kleineren Edelsteinen Anwendung. Aufgrund der Form ist hier häufig auch vom 8er-Schliff die Rede.
Cabochonschliff
Cabochon kommt aus dem französischen und bedeutet Nagelkopf. Dabei handelt es sich um eine besondere Form des Diamantschliffs. Die Form ist rund oder oval und verfügt in der Regel über eine flache Unterseite und eine nach außen gewölbter Oberfläche.
Carréeschliff
Dieser im englischen als Square Cut bezeichnete Diamantschliff zeichnet sich durch eine quadratische Form mit treppenförmigen Effekten aus. Anwendungsgebiete sind überwiegend durchsichtige Schmucksteine.
Smaragdschliff (Emerald Cut)
Der Smaragdschliff oder Emerald Cut zählt zu den sogenannten Step Cuts. Diese Diamantenschliffe sind durch parallel angeordnete und langgezogene Facetten gekennzeichnet. Sie erinnern aufgrund ihres Aussehens stark an Treppenstufen. Daher kommt auch der Name. Die Step Cuts unterscheiden sich von den Brilliant Cuts dadurch, dass hier mehr Wert auf die Reinheit als auf das Feuer der Diamanten gelegt wird. Ursprünglich wurde dieser Diamantschliff bei Smaragdsteinen angewandt.
Emerald Cut
In der Grundform bestehen Edelsteine mit dem Emerald Cut aus abgestuften Oktaedern. Die vier Ecken der rechteckigen Ausgangsform wurden dabei abgeflacht. Ausgehend von der Tafel verlaufen die in die Länge gezogenen fast quadratischen Facetten in drei parallelen Reihen hin zur Rundiste. Die Unterseite verfügt nicht über eine Tafel. Die ansonsten identisch angeordneten Facetten laufen an der Unterseite zu einer Kante hin. Mit dem Emerald Cut sollten nur Edelsteine mit einer entsprechenden Reinheit bearbeitet werden. Ansonsten fällt jede kleine Mangel sofort ins Auge. Bei diesem Diamantschliff ist die Oberfläche des Diamanten perfekt poliert.
Navette
Navette bezeichnet einen Diamantschliff für sehr edle Steine. Merkmal dieser Schliffart ist die ovale und spitz zulaufende Form. Der schiffchen- bzw. spindelförmige Diamantschliff kommt überwiegend bei durchsichtigen Steinen zum Einsatz. Aufgrund der charakteristischen Form bezeichnet man diesen Diamantschliff heute oftmals als Schiffchen. Die Tafel mit den weiteren 56 Facetten ist dem Brillantschliff sehr ähnlich. Dadurch kommt das Feuer des Edelsteines perfekt zur Geltung. Marquise ist eine weitere Bezeichnung für diesen Diamantschliff. Ausgehend vom französischen Königshaus unter Ludwig dem XV. etablierte sich dieser Diamantschliff im 18. Jahrhundert, da Marquise Jeanne de Pompadour, die Mätresse des Königs eine ausgeprägte Vorliebe für diese Modesteine hatte. Zu ihren Ehren wird der Diamantschliff als Marquise bezeichnet. Seine spitzen Enden sollen außerdem den König an das Lächeln seiner Mätresse erinnert haben.
Qualitätsmerkmale
Die Farbwahl eines Navette-Diamanten ist nicht ganz einfach. An den spitzen Enden fallen geblichene Verfärbungen besonders auf. Will man auf Nummer sich gehen, sollte man eine Farbe zwischen D und H wählen. Da die Facetten im Zentrum größer sind, fallen hier Einschlüsse auf. An den Rändern hingegen fallen Unreinheiten nur wenig auf. Das Längen-Breiten-Maß sollte für eine harmonische und schöne Form zwischen 1,75 und 2,25 liegen. Auch dieser Edelstein sollte weder zu flach noch zu hoch sein. Ansonsten kann es zu dem sogenannten Bow-Tie-Effekt kommen. Dieser äußert sich durch dunkle Punkte im Zentrum, an denen der Lichtstrahl nicht reflektiert werden kann. Dieser Diamantschliff erfordert höchstes Maß an handwerklichem Geschick. Hier ist sehr viel Erfahrung und Können notwendig. Beim Kauf solcher Edelsteine sollte man daher auf eine sehr gute Qualität der Schliffe achten.
Princess Cut
Beim Princess Cut handelt es sich um einen quadratischen Diamantschliff. Durch 144 Facetten ist dieser Diamantschliff aufwendig. Diese Schliffart wird bei der Bearbeitung von Diamanten und anderen Edelsteinen am zweithäufigsten verwendet. Die häufigste Form dabei ist der runde Brillantschliff. Die Oberseite der mit dieser Schliffart bearbeiteten Steine besteht aus einer quadratischen Grundform. Diese quadratische Grundform ist charakteristisch für den Kardinalschliff. Dieser wird generell auf der Oberseite eines Diamanten im Princess Cut vorhanden. Neben diesen quadratischen Querschnitt ist der Sternschliff ein wesentliches Erkennungsmerkmal beim Kardinalschliff. Die Facetten laufen bei einem Sternschliff von der Rundiste aus zur Mitte. Dabei entsteht ein sternenförmiges Muster. Bei einem Kardinalschliff entsteht dadurch der sogenannte Doppelstern. Die Unterseite der mit diesem Diamantschliff behandelten Steine wird mit dem sogenannten Fächerschliff abgeschlossen. Die Facetten werden dabei entweder von außen nach innen oder umgekehrt angeordnet. Dadurch besteht dieser Diamantschliff aus zwei verschiedenen Schliffformen. Diese sind auf der Oberseite der Kardinal- und auf der Unterseite der Fächerschliff. Aus diesem Grund hier bei einem Princess Cut oftmals auch die Rede von einem gemischten Schliff.